Probiotika und Reizdarm

 

Reizdarm

von Dr. Maren Kemper

Was ist ein Reizdarm?

Reizdarm, auch als funktioneller Darmbeschwerden bekannt, ist eine häufige Erkrankung, bei der die Betroffenen unter Symptomen wie Bauchschmerzen, Verstopfung, Durchfall und Blähungen leiden. Es gibt bislang keine eindeutige Ursache für Reizdarm und die Behandlung kann schwierig sein. 

Das Reizdarm-Syndrom (RDS) oder im Englischen Irritable bowel syndrome (IBS) ist eine Herausforderung für die Betroffenen. Die unklare Pathogenese mit vielen zu erforschenden Wegen, störende Symptome, die die Lebensqualität beeinträchtigen, und viele Untertypen der Erkrankung sind nur einige Gründe, die es schwierig machen, den Reizdarm zu kontrollieren und zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen. 

Behandlung von Reizdarm

Die Behandlungsoptionen beginnen mit allgemeinen Empfehlungen für den Lebensstil, gehen weiter mit nicht-pharmazeutischen Behandlungen und landen schließlich bei medikamentösen Behandlungen. 

Wichtig ist bei Beschwerden immer einen Arzt Deines Vertrauens aufzusuchen, um  andere schwerwiegende Erkrankungen auszuschließen.

Das Reizdarmsyndrom (RDS oder IBS) kann ähnliche Symptome verursachen wie verschiedene Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Laktoseintoleranz, Fruktoseintoleranz und Glutenunverträglichkeit. Ein Arzt kann durch Bluttests und andere Untersuchungen feststellen, ob tatsächlich eine Unverträglichkeit vorliegt oder nicht. Es ist jedoch möglich, dass eine Person gleichzeitig unter Reizdarm und einer Unverträglichkeit gegen Laktose oder Fruktose leidet.

Medikamentöse Therapien zur Behandlung des Reizdarmsyndroms konzentrieren sich hauptsächlich auf die Linderung der Symptome. Eine Alternative dazu ist eine Umstellung der Ernährung und auch die Verwendung von Probiotika, die sich auf die Ursachen der Funktionsstörung im Darm und seiner Mikrobiota konzentrieren.

Reizdarm Ernährungsanpassung

Deine Ernährung anzupassen, kann die erste Möglichkeit sein, die Symptome zu lindern. Allerdings gibt es keine allgemeingültigen Empfehlungen, da jeder Mensch unterschiedlich auf bestimmte Lebensmittel reagieren kann. 

Es ist daher wichtig, die eigene Verträglichkeit von Lebensmittel durch Ausprobieren herauszufinden, hierbei kann ein Ernährungstagebuch hilfreich sein.

Reizdarm Probiotika Einnahme

Die Einnahme von bestimmten Probiotika kann ebenfalls helfen. So wurde in verschiedenen Studien festgestellt, dass bei Patienten mit Reizdarm die Zusammensetzung der Darmbakterien verändert ist und die Einnahme von Probiotika zu einer Linderung der Symptome beim Reizdarm beitragen konnte (1).

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Probiotika gleich wirksam sind. Bitte achte beim Kauf von Probiotika auf seriöse Hersteller, die enthaltenen Bakterienstämme und Dosierung wie auch weitere enthaltene Inhaltsstoffe. 

Reizdarm Stressreduktion

Ein wichtiger weiterer Punkt bei der Behandlung von Reizdarm kann eine Stressreduktion sein, hierbei können Dir verschiedene Entspannungstechniken oder auch Yoga helfen.

Wichtig ist, Deinem Darm Zeit zu geben, sich an den neuen Lebensstil anzupassen und auch bei der Einnahme von Probiotika dauert es etwas bis sie ihre gesundheitlichen Effekte entfalten können und es zu einer Linderung kommen kann.

Falls Du Fragen hast rund um das Thema Darm und Probiotika, komme gern unter info@mywithin.de auf uns zu.

Was sind Probiotika?

Probiotika sind natürliche "gute" Bakterien, die, in ausreichender Menge eingenommen, eine gesunde Darmflora fördern können.

Probiotika bieten eine sanfte Möglichkeit, den Darm wieder ins Gleichgewicht zu bringen, ohne unerwünschte Nebenwirkungen. 

Bitte beachte, dass jede Bakterienkombination unterschiedlich wirken kann.

Bakterien wie Bifidobakterien, Laktobazillen und Laktococcen können in speziellen Kombinationen beispielsweise bei vielen Darmerkrankungen wirksam sein. 

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Welche Probiotika sind zu empfehlen bei Reizdarm?

Forscher haben bei Patienten mit Reizdarm festgestellt, dass die Zusammensetzung der Darmbakterien verändert ist. Im Vergleich zu gesunden Personen wurden bei ihnen weniger nützliche Bakterien wie Laktobazillen und Bifidobakterien gefunden, dafür jedoch mehr potenziell schädliche Mikroorganismen wie E.coli-Bakterien.
Studien haben gezeigt, dass Probiotika die Symptome von Reizdarm bei einigen Patienten verbessern können. Beispielsweise nahmen in einer Studie die Probanden entweder ein Placebo oder ein Probiotikum ein und es wurde festgestellt, dass diejenigen, die das Probiotikum einnahmen, weniger Beschwerden hatten als diejenigen, die das Placebo einnahmen (1).
Als besonders wirksam, die Symptome von Reizdarm zu verbessern, stellte sich eine Kombination von Probiotika heraus, die sowohl Lactobacillus als auch Bifidobacterium enthielt.

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Was tun bei Reizdarm Durchfall oder Reizdarm Verstopfung

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist für die Behandlung von Reizdarm unabdingbar, unabhängig davon, ob die Symptome Verstopfung oder Durchfall sind. 
Mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser sollten es täglich sein, um den Stoffwechsel in Schwung zu halten und den Körper optimal zu unterstützen.
Bei ausgeprägten Reizdarm Durchfällen kann Leinsamen helfen, den Stuhl zu binden. Es ist jedoch wichtig, dass man nicht mehr als zwei Esslöffel Leinsamen pro Tag zu sich nimmt und auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achtet (2). 
Treten aufgrund des Reizdarmes Verstopfungen auf, so sollte schrittweise auf eine ballaststoffreiche Ernährung umgestiegen werden. Sanfte Ausdauersportarten wie zum Beispiel Wandern, Walken, Radfahren aber auch Schwimmen können bei Reizdarm Verstopfungen helfen, denn sie regen die Darmperistaltik von außen an, wodurch träge Magen-Darm-Muskeln wieder zur Bewegung angeregt werden können.
Wenn all diese Maßnahmen nicht helfen konnten, können auch, in Absprache mit dem behandelnden Arzt, kurzfristig Abführmittel eingenommen werden.
Stressreduktion ist sowohl bei Reizdarm Durchfall wie auch bei Reizdarm Verstopfungen ein wichtiger Faktor. Es gibt verschiedene Verfahren wie Yoga, Akupunktur und Osteopathie, die zur Behandlung von Reizdarm eingesetzt werden können und die in Kombination mit anderen Therapien die Symptome lindern können.
Eine weitere Massnahme zur Linderung der Symptome bei Reizdarm Durchfall, wie auch Reizdarm Verstopfung kann die Einnahme bestimmter Probiotika sein.
Denn die Ergebnisse verschiedener Studien darauf hin, dass die Einnahme von Probiotika eine wertvolle Unterstützung beim Reizdarm sein kann. 

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Frau mit Reizdarm

FAQs Reizdarm und Probiotika

Was sind die Ursachen von Reizdarm? 

Die genauen Ursachen von Reizdarm sind noch nicht vollständig verstanden. Mögliche Faktoren, die dazu beitragen können, sind Stress, eine unausgewogene Ernährung, hormonelle Veränderungen und bestimmte Medikamente.

Welche Darmbakterien fehlen bei Reizdarm?

Wird die Zusammensetzung der Darmbakterien von Patienten mit Reizdarm mit der gesunder Personen verglichen, so  wurden bei Patienten mit Reizdarm weniger nützliche Bakterien wie Laktobazillen und Bifidobakterien gefunden, dafür jedoch mehr potenziell schädliche Mikroorganismen wie E.coli-Bakterien.

Welches ist das beste Mittel bei Reizdarm?

Es gibt kein bestimmtes Medikament, das bei allen Menschen mit Reizdarm wirksam ist. Eine Behandlung kann je nach Ursache des Reizdarms und dem individuellen Symptomprofil des Patienten unterschiedlich sein. 

Einige Medikamente, die bei Reizdarm eingesetzt werden können, sind Antispasmodika (zur Linderung von Krämpfen im Darm), Antidepressiva (zur Linderung von Angst- und Stresssymptomen) und Probiotika (zur Verbesserung der Darmflora).

Wobei Probiotika zu den nicht-pharmazeutischen Behandlungen zählt und kaum Nebenwirkungen zu erwarten sind.

Allerdings ist Probiotikum nicht gleich Probiotikum und die Wirksamkeit ist abhängig von der Dosierung, den eingesetzten Mikroorganismen und auch der Darreichungsform.

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Wie wird Reizdarm diagnostiziert? 

Es gibt keine spezifischen Tests, um Reizdarm zu diagnostizieren. 

Der Arzt wird in erster Linie auf die Symptome achten und eine gründliche Anamnese durchführen. 

Weitere Untersuchungen, wie z.B. Blutuntersuchungen, Darmendoskopie oder Stuhluntersuchungen, können durchgeführt werden, um andere Erkrankungen auszuschließen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Reizdarm? 

Es gibt keine spezifische Therapie für Reizdarm, sondern in erster Linie eine Symptombehandlung. Dazu gehören z.B. Medikamente gegen Schmerzen und Blähungen, eine ausgewogene Ernährung, Entspannungstechniken oder Sport.

Auch spezielle Probiotika können laut verschiedener Studien Linderung der Symptome bringen und gegebenenfalls auch das “Chaos” im Darm reduzieren.

Kann man Reizdarm verhindern? 

Es gibt keine Garantie dafür, dass man Reizdarm vollständig verhindern kann, aber es gibt einige Maßnahmen, die man ergreifen kann, um das Risiko zu verringern. Dazu gehören z.B. ausreichend Bewegung, Stressreduktion, eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung und genug Schlaf.

Welche Darmkur bei Reizdarm?

Es gibt verschiedene Methoden, die helfen können, die Symptome des Reizdarmsyndroms zu lindern. Eine Darmkur kann eine davon sein.

Eine Darmkur kann aus einer Diät bestehen, die bestimmte Lebensmittelgruppen meidet und andere bevorzugt. Eine solche Diät kann beispielsweise eine low-FODMAP-Diät sein. FODMAPs sind bestimmte Zuckerarten, die in vielen Lebensmitteln vorkommen und bei manchen Menschen mit Reizdarm Beschwerden auslösen können.

Eine weitere Möglichkeit kann eine Ernährungsumstellung sein, bei der man auf glutenhaltige Produkte oder Milchprodukte verzichtet.

Eine andere Methode kann die Einnahme von probiotischen Nahrungsergänzungsmitteln sein, die dazu beitragen können, die Darmflora zu regulieren und dadurch die Symptome zu lindern.

Welche Probiotika gegen Reizdarm?

Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die in ausreichender Menge eingenommen werden, um einen positiven Effekt auf die Gesundheit zu haben. 

Es gibt viele verschiedene Arten von Probiotika, die in verschiedenen Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln vorkommen. Einige Studien haben gezeigt, dass bestimmte Probiotika-Stämme bei Menschen mit Reizdarmsyndrom helfen können, die Symptome zu lindern.

Einige der am häufigsten untersuchten Probiotika-Stämme bei Reizdarm sind:

  • Lactobacillus acidophilus
  • Bifidobacterium bifidum
  • Bifidobacterium lactis
  • Lactobacillus plantarum

Achte bitte beim Kauf von Probiotika auf seriöse Hersteller und neben den gewünschten Probiotika auch auf die weiteren Inhaltsstoffe, um eine weitere Reizung des Darms zu verhindern.

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Reizdarm, welche Probiotika Empfehlung?

Es konnte in einigen Studien gezeigt werden, dass durch die Einnahme bestimmter Probiotika-Stämme bei Menschen mit Reizdarmsyndrom die Symptome gelindert werden konnten. 

So konnten die Probiotika-Stämme Lactobacillus acidophilus, Bifidobacterium bifidum, Bifidobacterium lactis und auch Lactobacillus plantarum unterstützend bei der Behandlung von Reizdarm helfen.

Wenn Du Fragen hast, komme gern jederzeit auf uns unter info@mywithin.de zu. Wir beraten Dich gern.

Studien Reizdarm und Probiotika

(1) Effectiveness of probiotics in irritable bowel syndrome: Updated systematic review with meta-analysis
(2) Diet in irritable bowel syndrome: What to recommend, not what to forbid to patients!. World J Gastroenterol.

Der Artikel dient lediglich der Informationsvermittlung in Bezug auf Probiotika und soll nicht als medizinische Empfehlung oder als Ersatz für professionelle medizinische Beratung oder Behandlung interpretiert werden.

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