Faecalibacterium prausnitzii

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Faecalibacterium prausnitzii ist eines der am häufigsten vorkommenden Bakterien in der menschlichen Darmflora und spielt eine wichtige Rolle für die Gesundheit des Darms. Es dient als wichtiger Lieferant von der kurzkettigen Fettsäure Butyrat. Niedrige Zahlen von F. prausnitzii werden mit entzündlichen Darmerkrankungen in Verbindung gebracht.
In diesem Blog werden haben verschiedene Ansätze beschrieben, die laut wissenschaftlicher Studien das Wachstum und die positiven Auswirkungen dieses Bakteriums im Darm zu fördern können.

Die Wichtigkeit von Faecalibacterium prausnitzii für einen gesunden Darm

Bei erwachsenen Menschen, die gesund sind, zählt Faecalibacterium prausnitzii zu den vorherrschenden Darmbakterien, wobei es mehr als 5 Prozent der gesamten Bakterienflora ausmacht.
Dieses Bakterium lebt ausschließlich unter strikt anaeroben Bedingungen, also in Umgebungen ohne Sauerstoff, weshalb es im sauerstoffarmen Milieu des Dickdarms zu finden ist.
Dort spielt F. prausnitzii eine wichtige Rolle im Verdauungsprozess, indem es Ballaststoffe abbaut und dabei Butyrat, eine kurzkettige Fettsäure, produziert. Butyrat dient nicht nur als essentieller Nährstoff für die Zellen der Darmschleimhaut, sondern hat auch entzündungshemmende Eigenschaften, was es zu einem wichtigen Bestandteil für die Gesundheit und Funktion des Darmtrakts macht.

Faecalibacterium prausnitzii wirkt entzündungshemmend

Faecalibacterium prausnitzii geht weit über die Produktion von Butyrat hinaus, indem es auch Salicylsäure und ein spezielles mikrobielles entzündungshemmendes Molekül (MAM) erzeugt.
Diese Komponenten spielen eine wichtige Rolle bei der Reduzierung von Entzündungsprozessen im Darm.
Forschungen zeigen, dass die Stoffwechselprodukte dieses Bakteriums die Aktivierung von entzündungsrelevanten Transkriptionsfaktoren und die Freisetzung pro-entzündlicher Zytokine wirksam hemmen können.
Gleichzeitig fördern sie die Produktion entzündungshemmender Botenstoffe. Die Präsenz von F. prausnitzii ist entscheidend für die Darmgesundheit. Seine Abnahme im Darm steht in Verbindung mit einem erhöhten Risiko für entzündliche Darmerkrankungen und Darmkrebs.
Speziell zeigt sich, dass geringere Mengen dieses Bakteriums mit einem höheren Wiederauftreten von Morbus Crohn nach Operationen verknüpft sind.
Auch bei Personen mit Reizdarmsyndrom wurden verminderte Mengen festgestellt, was die Wichtigkeit eines ausgewogenen Mikrobioms für die Darmgesundheit unterstreicht.

Faecalibacterium prausnitzii: Seine Rolle bei Typ-2-Diabetes

Die Darmflora, eine komplexe Gemeinschaft von Mikroorganismen im Verdauungstrakt, beeinflusst weit mehr als nur die Verdauung. Ihre Stoffwechselprodukte, Zellwandbestandteile und die von ihr produzierten Signalmoleküle wie Hormone und Neurotransmitter haben Auswirkungen über den Darm hinaus.
Veränderungen in dieser Mikrobiota stehen in Verbindung mit metabolischen Erkrankungen, darunter Adipositas und Typ-2-Diabetes.
Eine wichtige Funktion in diesem Kontext übernimmt die Darmbarriere. Untersuchungen, insbesondere an Tiermodellen, haben gezeigt, dass eine Beeinträchtigung dieser Barriere das Eindringen von Bakterien und deren Bestandteilen, wie zum Beispiel Lipopolysacchariden (LPS) aus der Zellwand Gram-negativer Bakterien, ins Innere des Körpers und in den Blutkreislauf ermöglicht. Diese fremden Substanzen können eine unterschwellige Entzündungsreaktion, eine sogenannte Silent Inflammation, auslösen, wenn sie mit dem Immunsystem unterhalb der Darmschleimhaut in Kontakt kommen.
Solche Entzündungen können die Kommunikation in Stoffwechselgeweben beeinträchtigen und zu einer Insulinresistenz führen, bei der die Zellen weniger empfindlich auf Insulin reagieren, was das Risiko für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes erhöht.
Querschnittsstudien liefern Hinweise auf die wichtige Rolle bestimmter Darmbakterien in diesem Prozess. So wurde festgestellt, dass Mikrobiota wie Akkermansia muciniphila und insbesondere Faecalibacterium prausnitzii bei gesunden, schlanken Personen in höherer Anzahl vorhanden sind als bei Individuen mit Übergewicht oder metabolischen Störungen.
Dies unterstreicht die Bedeutung einer gesunden Darmflora und insbesondere von F. prausnitzii bei der Prävention und möglicherweise der Behandlung von Typ-2-Diabetes.

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Wichtigkeit von Butyrat bei Typ 2 Diabetes

Butyrat, eine im Dickdarm durch die Fermentation unverdauter Kohlenhydrate produzierte kurzkettige Fettsäure, ist entscheidend für die Ernährung der Darmschleimhautzellen und trägt zur Aufrechterhaltung eines gesunden pH-Wertes im Darm bei.
Diese Säure wirkt effektiv gegen das Wachstum schädlicher Mikroorganismen und spielt eine wichtige Rolle im Schutz vor Darmkrebs und Entzündungen, indem sie die Vermehrung von gesunden Zellen fördert, das Wachstum von Krebszellen einschränkt und Entzündungsprozesse dämpft.
Besonders für Personen mit Typ-2-Diabetes bietet Butyrat zahlreiche Vorteile:
  • Verbesserung der Glukoseaufnahme: Butyrat unterstützt die Zellen bei der Aufnahme von Glukose in Reaktion auf Insulin, was der Entwicklung einer Insulinresistenz entgegenwirkt.
  • Anregung der Insulinsekretion: Im Darm fördert Butyrat die Produktion von GLP-1, einem Hormon, das nach der Nahrungsaufnahme die Insulinproduktion anregt.
  • Unterstützung der β-Zellen: In der Bauchspeicheldrüse beeinflusst Butyrat die Aktivität bestimmter Enzyme, was zu einer verbesserten Funktion und Langlebigkeit der Insulin-produzierenden Zellen führt.
Durch diese mehrfachen positiven Effekte ist Butyrat einwichtiges Element in der Ernährung, das nicht nur die Darmgesundheit unterstützt, sondern auch eine wichtige Rolle bei der Kontrolle von Typ-2-Diabetes spielt.
Die Erhöhung der Butyratproduktion im Darm durch eine ballaststoffreiche Ernährung könnte daher ein wirksamer Ansatz zur Verbesserung der Glukosetoleranz und zur Unterstützung der allgemeinen Gesundheit bei Diabetes-Patienten sein.

Was fördert das Wachstum von Faecalibacterium prausnitzii?

Faecalibacterium prausnitzii liebt bestimmte Ballaststoffe. Trotz des bekannten Sprichworts "Du bist, was du isst", bleibt der Verzehr von Ballaststoffen in der westlichen Ernährung meist weit hinter den Empfehlungen zurück.
Ballaststoffe, insbesondere Inulin, Oligofruktose und resistente Stärke, die hauptsächlich in Obst, Gemüse und Vollkornprodukten vorkommen, sind essenziell für die Nahrung gesunder Darmbakterien und werden als präbiotisch bezeichnet. Ein Fokus auf pflanzliche Lebensmittel kann somit die Darmflora nachhaltig verbessern.
Besonders die resistente Stärke zeichnet sich durch ihre Fähigkeit aus, Butyrat-produzierende Bakterien wie F. prausnitzii zu fördern.
Diese Stärkeform widersteht menschlichen Verdauungsenzymen und erreicht den Dickdarm unverdaut, wo sie von Mikrobiota verarbeitet wird und zur Bildung kurzkettiger Fettsäuren beiträgt.
Resistente Stärke gliedert sich in verschiedene Typen, darunter:
  • Typ 2: vorwiegend in grünen Bananen zu finden, verwandelt sich bei der Reifung in verdauungsfähige Stärke. Der Verzehr leicht unreifer Bananen ist daher empfehlenswert.
  • Typ 3: auch bekannt als retrogradierte Stärke, findet sich in abgekühlten, stärkehaltigen Lebensmitteln wie Kartoffeln, Nudeln und Reis.

Ein abgekühlter Kartoffelsalat enthält somit mehr Ballaststoffe als warme Kartoffelgerichte. Erhitzte und wieder abgekühlte Hülsenfrüchte, einschließlich tiefgekühlter Erbsen, sind ebenfalls gute Quellen für resistente Stärke. Um die Vorteile der resistente Stärke voll auszuschöpfen, wird empfohlen, pro Mahlzeit etwa 6 Gramm zu sich zu nehmen, was rund 18 Gramm täglich entspricht.
Studien zeigen jedoch, dass die durchschnittliche Aufnahme in einer typischen westlichen Diät bei etwa 5 Gramm pro Tag liegt, was deutlich unter dem empfohlenen Wert liegt.
Durch die bewusste Integration resistenter Stärke in die Ernährung kann die Gesundheit des Darms und insbesondere die Population von F. prausnitzii effektiv gefördert werden, was wiederum positive Auswirkungen auf die gesamte Körpergesundheit hat.

Faecalibacterium prausnitzii in probiotischen Nahrungsergänzungen

Obwohl Faecalibacterium prausnitzii eine zentrale Rolle für die Darmgesundheit spielt, insbesondere durch die Produktion von entzündungshemmenden Fettsäuren, ist es derzeit nicht möglich, dieses Bakterium lebend in probiotischen Nahrungsergänzungsmitteln zu erwerben.
Die Gründe hierfür liegen in der hohen Sauerstoffempfindlichkeit von F. prausnitzii und seinen spezifischen Wachstumsanforderungen, die außerhalb eines spezialisierten Labors schwer zu erfüllen sind.
Zusätzlich erschweren strenge regulatorische Hürden die Zulassung als sicherer und wirksamer Bestandteil für den menschlichen Konsum, was die Herstellung von F. prausnitzii als Nahrungsergänzungsmittel derzeit unpraktikabel macht.
Als Alternative wird der Fokus darauf gelegt, die natürlichen Wachstumsbedingungen von F. prausnitzii im menschlichen Darm zu fördern.
Dies erfolgt unter anderem durch den Einsatz präbiotischer Substanzen, die als Nahrungsquelle für dieses Bakterium dienen, sowie durch die Kombination mit anderen, leichter zu handhabenden probiotischen Bakterienstämmen.
Laktobazillen und Bifidobakterien können indirekt zur Unterstützung der Butyratproduktion beitragen, indem sie entweder das Wachstum von Butyrat-produzierenden Bakterien fördern oder präbiotische Substrate zur Verfügung stellen, die von diesen Bakterien fermentiert werden können.
Darüber hinaus tragen diese probiotischen Stämme direkt zur Förderung der Darmgesundheit bei, indem sie das mikrobielle Gleichgewicht unterstützen, die Verdauung verbessern und das Immunsystem stärken.
Die Förderung von F. prausnitzii im Darm durch indirekte Methoden stellt somit eine praktikable und vielversprechende Strategie dar, um die gesundheitlichen Vorteile dieses Bakteriums zu nutzen, während die Forschung weiterhin Möglichkeiten zur direkten Anwendung in probiotischen Formulierungen sucht.

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Fazit

Faecalibacterium prausnitzii spielt eine zentrale Rolle in der menschlichen Darmgesundheit, vor allem durch die Produktion der entzündungshemmenden Fettsäure Butyrat sowie weiterer bioaktiver Moleküle. Seine Anwesenheit im Darm ist entscheidend für die Aufrechterhaltung der Darmbarriere, die Verminderung von Entzündungen und die Prävention von Krankheiten wie entzündlichen Darmerkrankungen und Typ-2-Diabetes. Eine Ernährung, die reich an spezifischen Ballaststoffen wie Inulin, Oligofruktose und resistenter Stärke ist, kann das Wachstum von F. prausnitzii fördern und somit einen positiven Einfluss auf die Darmflora und die allgemeine Gesundheit haben. Obwohl F. prausnitzii derzeit aufgrund seiner Sauerstoffempfindlichkeit und spezifischen Wachstumsanforderungen nicht direkt in probiotischen Präparaten verfügbar ist, können präbiotische Substanzen und andere probiotische Stämme indirekt seine Funktionen unterstützen und das mikrobielle Gleichgewicht im Darm fördern.

 

Der Artikel dient lediglich der Informationsvermittlung in Bezug auf Probiotika und soll nicht als medizinische Empfehlung oder als Ersatz für professionelle medizinische Beratung oder Behandlung interpretiert werden.

Dr. Maren Kemper

Dr. Maren Kemper ist Gründerin und CEO von within supplements. Als Biochemikerin ist es für sie ein Anliegen unsere Darmflora wieder ins Gleichgewicht zu bekommen.

Autor Dr. Maren Kemper
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