Die Rolle der Darmflora bei Hashimoto-Thyreoiditis


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Die Rolle der Darmflora bei Hashimoto-Thyreoiditis










Die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine häufige und sehr komplexe Autoimmunerkrankung, bei der das eigene Immunsystem die Schilddrüse angreift. Bei der Entstehung spielen genetische Veranlagungen und zusätzliche Belastungen eine entscheidende Rolle. Interessanterweise haben Studien einen faszinierenden Zusammenhang zwischen dieser Erkrankung und dem Darmmikrobiom entdeckt.

Hier erfährst Du mehr über die Zusammenhänge zwischen Hashimoto und der Darmgesundheit.

Darmflorastörungen als Auslöser für Hashimoto-Thyreoiditis

Genetische Veranlagungen allein reichen oft nicht aus, um Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto auszulösen. Geringe zusätzliche Belastungen können jedoch den Ausbruch der Krankheit begünstigen. Hierbei könnte eine gestörte Darmflora, auch Dysbiose genannt, eine entscheidende Rolle spielen.

Mikrobiom-Unterschiede bei Hashimoto-Patienten

Hashimoto-Thyreoiditis, eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, steht in einem interessanten Zusammenhang mit dem Darmmikrobiom.

Forschungen haben ergeben, dass Veränderungen in der Zusammensetzung der Darmbakterien, bekannt als Dysbiose, häufig bei Hashimoto-Patienten vorkommen. Diese Dysbiose könnte den Krankheitsverlauf beeinflussen.

Studien zeigen ein häufigeres Vorkommen bestimmter Bakterien, wie E. coli und Phascolarctobacterium, bei Hashimoto-Patienten. Besonders auffällig ist dies bei Patienten mit Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose). Zudem scheint ein Ungleichgewicht in bestimmten Immunzellen, den TH17- und Treg-Lymphozyten, mit der Entwicklung der Krankheit verbunden zu sein.

Probiotika als potenzielle Behandlung von Hashimoto

Der Einsatz von speziellen Probiotika, also lebenden Mikroorganismen, die die Darmgesundheit fördern, könnte eine effektive Behandlungsmethode sein.

Studien deuten darauf hin, dass eine Ernährung, die arm an Lektinen ist und reich an probiotischen Bakterien, Präbiotika und Polyphenolen, positive Effekte auf Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto haben könnte. Probiotika könnten zudem die Schilddrüsenhormone und die allgemeine Schilddrüsenfunktion verbessern.delt sich somit um ein synbiotisches Nahrungsergänzungsmittel.


Dysbiose, Autoantikörper und Entzündungen

Die Zusammensetzung der Darmflora beeinflusst das Immunsystem und kann die Bildung von Autoantikörpern fördern, die das Schilddrüsengewebe angreifen und Entzündungen auslösen können.

Studien haben gezeigt, dass eine gestörte Darmflora mit höheren Spiegeln von Autoantikörpern in Verbindung gebracht werden kann.

Präbiotika als Schlüssel zur Wiederherstellung der Darmflora

Um die fehlenden Bakterien im Darm wieder aufzubauen, spielen Präbiotika eine entscheidende Rolle. Diese als "Futter der Darmbakterien" bezeichneten Substanzen können das Wachstum nützlicher Bakterien fördern.

Besonders die Präbiotika Inulin, Pektin und resistente Stärke sind von Bedeutung. Ein gutes Probiotikum sollte immer auch Präbiotika enthalten und es handelt sich somit um ein synbiotisches Nahrungsergänzungsmittel.

Synbiotika zur Normalisierung des Mikrobioms

Die Gabe von Synbiotika, eine Kombination aus Probiotika und Präbiotika, hat sich als vielversprechender Ansatz zur Normalisierung des Mikrobioms erwiesen.

Diese Maßnahme kann nicht nur die Darmflora beeinflussen, sondern auch eine Rolle bei Gewichtsproblemen spielen.


Bakterienüberwucherung im Dünndarm und Behandlungsansätze

Eine interessante Entdeckung ist die häufige Bakterienüberwucherung im Dünndarm bei Hashimoto-Patienten im Vergleich zu schilddrüsengesunden Personen. Diese Überwucherung kann Darmbeschwerden und die Schilddrüsenunterfunktion noch zusätzlich verschlimmern.

Ernährung als Schlüssel zur Darmgesundheit bei Hashimoto

Die richtige Ernährung ist unerlässlich in der Behandlung von Hashimoto-Thyreoiditis. Eine gut abgestimmte Diät kann helfen, Symptome zu lindern und die allgemeine Gesundheit zu verbessern.

Wichtige Nährstoffe für Hashimoto-Patienten

Für Menschen mit Hashimoto ist es wichtig, eine Ernährung zu wählen, die reich an vollständigen Proteinen, Vollkornprodukten, Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D, Jod und Selen ist.

Diese Nährstoffe unterstützen die Schilddrüsenfunktion und können bei der Bewältigung der Krankheit helfen.

Betrachtung verschiedener Diätansätze

Es gibt Hinweise darauf, dass eine glutenfreie, paleo-, vegetarische oder vegane Ernährung für Hashimoto-Patienten von Vorteil sein könnte. Es wird empfohlen, Gluten, Goitrogene (schilddrüsenhemmende Stoffe), Alkohol und Lebensmittelzusatzstoffe zu meiden.

Eine ausreichende Versorgung mit Jod, Selen und Vitamin D sowie eine glutenarme Ernährung können entscheidend sein.

Die Rolle von Mikronährstoffen

Eine Ernährung, die reich an Mikronährstoffen wie Vitamin D und Selen ist, kann nicht nur die Schilddrüsenfunktion verbessern, sondern auch dabei helfen, ein angemessenes Gewicht zu halten und Mängel sowie Stoffwechselstörungen zu vermeiden.

Probiotika und Präbiotika

Die Aufnahme von Probiotika und Präbiotika in die Ernährung kann ebenfalls vorteilhaft sein. Probiotika, die lebende Bakterien enthalten, und Präbiotika, die als Nahrung für diese guten Bakterien dienen, unterstützen eine gesunde Darmflora. Ein gesunder Darm ist entscheidend, da er eng mit der Immunfunktion und der Schilddrüsengesundheit verbunden ist.

Inner Strength enthält neben den hochdosierten Probiotika Selen und zusätzlich noch Vitamin C und Zink.

Entzündungshemmende Diät

Eine entzündungshemmende Diät kann das Immunsystem regulieren und Symptome reduzieren. Zu viel Jod, ein Mangel an Selen oder Vitamin D können das Risiko für Hashimoto erhöhen. Selen kann dabei helfen, die Titer von Thyroidperoxidase-Antikörpern zu reduzieren. 

Eine ausgewogene Ernährung, die auf die Bedürfnisse von Hashimoto-Patienten zugeschnitten ist und potenziell schädliche Lebensmittel meidet, ist entscheidend für die effektive Bewältigung dieser Erkrankung. Die Integration von Probiotika und Präbiotika kann dabei einen zusätzlichen Vorteil bieten.


Die Bedeutung von weiterer Forschung für die Behandlung von Hashimoto mit Probiotika

Auch wenn die bisherigen Forschungsergebnisse zur Verbesserung von Hashimoto-Thyreoiditis durch spezifische Probiotika vielversprechend sind, ist es notwendig, weiter zu forschen, um die genauen Wirkungsweisen und die effektivsten Probiotikastämme zu bestimmen.

Fazit

Die Optimierung der Darmflora könnte ein wichtiger Bestandteil in der Behandlung von Hashimoto-Thyreoiditis sein. Die Wechselwirkungen zwischen Störungen der Darmflora, Autoantikörpern und Entzündungsprozessen sind zwar komplex, doch zeigen aktuelle Forschungsergebnisse, dass eine Verbesserung der Darmgesundheit einen positiven Einfluss auf die Krankheit haben kann. Insbesondere Probiotika rücken in den Fokus: Sie könnten eine entscheidende Rolle spielen, indem sie das Darmmikrobiom positiv beeinflussen und dadurch sowohl die Schilddrüsenfunktion als auch den allgemeinen Gesundheitszustand verbessern.

Dieser Ansatz bestärkt die Bedeutung eines ganzheitlichen Gesundheitskonzepts, bei dem die Darmgesundheit und der Einsatz von Probiotika eine zentrale Rolle spielen.


Studien Hashimoto und Darmflora

Thyroid-Gut-Axis: How Does the Microbiota Influence Thyroid Function?

Gut microbiome and autoimmune disorders

Managing Hashimoto's Thyroiditis Through Personalized Care: A Case Report

 

Der Artikel dient lediglich der Informationsvermittlung in Bezug auf Probiotika und soll nicht als medizinische Empfehlung oder als Ersatz für professionelle medizinische Beratung oder Behandlung interpretiert werden.

Dr. Maren Kemper ist Gründerin und CEO von within supplements. Als Biochemikerin setzt sie sich dafür ein, das Gleichgewicht der Darmflora wiederherzustellen. Mit ihrer Expertise im Bereich der Darmgesundheit wird sie regelmäßig zu Fachkonferenzen in ganz Deutschland eingeladen, um ihr Wissen zu teilen.

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