Psychobiotika zur Behandlung von Depressionen?

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Das Wichtigste in Kürze zu Psychobiotika

Psychobiotika
  • Psychobiotika sind Probiotika, die eine positive Wirkung auf die Psyche haben können.
  • Bakterienstämme der Gattungen Lactobacillus und Bifidobacterium zeigen hohes psychobiotisches Potenzial.
  • Präbiotika unterstützen diese Bakterienstämme und können Entzündungen vorbeugen.
  • Synbiotika (Kombination aus Pro- und Präbiotika) sind besonders interessant.
  • Tierstudien zeigen antidepressive Eigenschaften beim häufigen Vorkommen bestimmter Bakterienstämmen.
  • Zusammenhang zwischen gestörter Darmflora (Dysbiose), Darmgesundheit und psychischen Erkrankungen.
  • Psychobiotika haben komplexe Wirkmechanismen, u.a. Synthese von Neurotransmittern, Regulierung der Stressreaktion und Entzündungslinderung.
  • Präbiotika haben positive Auswirkungen auf emotionale und kognitive Prozesse.
  • Gesunde Ernährung, Ballaststoffe, fermentierte Lebensmittel, Probiotika und Stressmanagement unterstützen die Darmflora.
  • Professionelle Hilfe bei schweren psychischen Problemen ist wichtig.

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Unsere Produkte entstehen aus einem ganzheitlichen Ansatz heraus. Sie sind von bester Qualität und ihre Wirksamkeit basiert auf der Kraft von Mikroorganismen. Dabei geht es um weit mehr als nur um Darmgesundheit. Unsere Zusammensetzungen sind evidenzbasiert und frei von unnötigen Zusatzstoffen, alles qualitätskontrolliert made in Germany.

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Was sind Psychobiotika?

Psychobiotika
Psychobiotika sind Probiotika, die eine positive Wirkung auf die Psyche haben können und somit bei psychischen Erkrankungen wie Depressionen helfen können.
Dieser Forschungsbereich ist noch recht jung. So wurde der Begriff erst 2012 geprägt.
In Studien wurde gezeigt, dass Bakterienstämme aus den Gattungen Lactobacillus und Bifidobacterium ein besonders hohes psychobiotisches Potenzial haben können.
Auch ein Mangel an Präbiotika kann mit depressiven Verstimmungen zusammenhängen.
Präbiotika dienen probiotischen Bakterienstämmen als Futter und förden damit deren Wachstum. Somit halten Forscher die Kombination aus Pro- und Präbiotika für besonders effektiv.
Eine solche Kombination wird als Synbiotika, bezeichnet.
Die Forschung im Zusammenhang unseres Mikrobioms und unserer psychischen Gesundheit befindet sich noch am Anfang, wächst aber schnell und wird als äußerst vielversprechend angesehen.

Wie eine gestörte Darmflora unsere Stimmung beeinflusst


Es ist bekannt, dass Patienten mit Entzündungen im Magen-Darm-Trakt oder dem Reizdarmsyndrom häufig Anzeichen von depressiver Verstimmung zeigen. Umgekehrt können Angstgefühle oder Depressionen die Symptome einer entzündlichen Darmerkrankung verschlimmern.
Auch Stress kann unsere Gesundheit beeinträchtigen und für Probleme im Darm sorgen, wiederum können Störungen des Darms wie eine Beeinträchtigung der Darmtätigkeit für Stress sorgen.
Diese wechselseitige Beziehung legt nahe, dass die Psyche einen bedeutenden Einfluss auf unser vegetatives Nervensystem hat und umgekehrt. Über die sogenannte Hirn-Darm-Achse (im Englischen gut brain axis) erfolgt diese Regulation, bei der der Verdauungstrakt über Nerven, Hormone und das gastrointestinale Immunsystem Einfluss auf das Gehirn und unsere Emotionen nimmt.
Viele wissenschaftliche Studien zeigen, dass eine gestörte Darmflora Ängste, Depressionen und Stress mitverursachen kann.
Wissenschaftler haben beispielsweise zeigen können, dass das endokine System, welches die Produktion von Hormonen koordiniert, durch Mikroben im Darm beeinflusst werden konnte. Dies legt nahe, dass psychische Erkrankungen auch mit einer gestörten Darmflora (Dysbiose) in Verbindung stehen könnten.
Eine Therapie von Depressionen oder einer anderen psychischen Erkrankung mit Probiotika wäre von großem Nutzen, da Arzneimittel meist viele Nebenwirkungen haben, probiotische Produkte hingegen kaum.

Mikroorganismen als Alternative zu Antidepressiva?

Im Tiermodell konnte bereits gezeigt werden, dass Probiotika antidepressive Eigenschaften hat und selbst im Vergleich mit herkömmlichen Antidepressiva als effektiv eingestuft werden konnte.
Die Datenlage bei Menschen ist allerdings noch sehr begrenzt, daher stellen probiotische Produkte bisher noch keine Alternative zur alleinigen Behandlung von psychischen Erkrankungen dar.
Eine neuere wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 2021 untersuchte die Wirkung von Probiotika bei der Behandlung von klinischer Depression. Die Ergebnisse dieser Studie zeigten, dass Probiotika eine wirksame Methode sein können, um depressive Symptome zu reduzieren. Besonders deutlich war die Wirkung, wenn Probiotika in Kombination mit Antidepressiva eingenommen wurden.
Es sind noch viele Fragen offen, wie zum Beispiel die genaue Dosierung und welche spezifischen Darmbakterien hilfreich sind.
Ein großer Vorteil von Pro- und Präbiotika gegenüber klassischen Antidepressiva ist, dass sie kaum Nebenwirkungen haben. Die bisherigen Ergebnisse sind faszinierend und Wissenschaftler sind optimistisch, dass Psychobiotika eine Alternative oder zumindest ein nebenwirkungsarmer Begleit-Therapie für die Behandlung bestimmter psychischer Erkrankungen sein kann.

Linderung von Angststörungen

Angstzustände verbessern
Forschungsergebnisse zeigen, dass psychobiotische Produkte eine mögliche, wirksame Behandlung für Menschen mit Angststörungen sein können. Eine Angststörung ist eine psychische Erkrankung, die Nervosität, Angst, Panik und Unruhe verursachen kann. Körperliche Symptome können Zittern, Schwitzen, schnelles Atmen und ein schneller Herzschlag sein.
Angst steht in Verbindung mit einem Hormon namens Corticotropin-Releasing-Hormon (CRH), das bei der Regulation von Angst eine Rolle spielt. Es gibt Hinweise darauf, dass die Einnahme von psychobiotischen Produkten helfen können, Angstzustände zu lindern, indem sie das CRH regulieren.
In einer Studie nahmen 50 Erwachsene teil, darunter 30 mit Kehlkopfkrebs und 20 gesunde Freiwillige, die auf eine Operation warteten. In den zwei Wochen vor der Operation wurden ihre Herzfrequenz und CRH-Spiegel gemessen.
Eine zufällig ausgewählte Gruppe von 20 Erwachsenen erhielt eine psychobiotische Behandlung. Die Teilnehmer, die Psychobiotika einnahmen, zeigten niedrigere Herzfrequenzen und CRH-Spiegel. Sie berichteten auch von einer Verringerung von Stress- und Angstgefühlen.
In einer anderen Studie wurden Athleten mit Angstzuständen untersucht. Zu Beginn der Studie wurden sie zu ihrem Angst- und Stressniveau befragt und erhielten dann über einen Zeitraum von 8 Wochen Psychobiotika. Die Studie zeigte eine signifikante Abnahme der Angst- und Stresssymptome bei den Teilnehmern, die Psychobiotika einnahmen. Zudem wurde ein deutlicher Rückgang der körperlichen Angstsymptome wie Herzrasen und Zittern festgestellt.
Eine weitere Studie konzentrierte sich auf Personen mit generalisierter Angststörung oder Essstörungen wie Anorexia nervosa oder Bulimie. Durch die Einnahme von Psychobiotika zeigte sich eine signifikante Veränderung des Darmmikrobioms. Diese Veränderungen führten zu einer größeren Vielfalt an gesunden Bakterien, was sich möglicherweise positiv auf die psychische Gesundheit auswirken könnte.

Zusammenhang von Dysbiose und psychischen Erkrankungen

Es ist mittlerweile wissenschaftlich erwiesen, dass unsere Darmflora nicht nur eine Rolle bei der Verdauung spielt, sondern auch einen Einfluss auf viele andere Systeme in unserem Körper hat, so auch auf unser Gehirn und unsere Psyche.
Es besteht eine enge Wechselwirkung zwischen den Mikroorganismen in unserem Darm und den Prozessen in unserem Gehirn. So wurden interessante Zusammenhänge zwischen bestimmten psychischen und neurologischen Problemen und Darmbeschwerden festgestellt.
Beispielsweise haben Menschen mit Reizdarmsyndrom häufig depressive Symptome, Patienten mit Parkinson leiden oft unter Verstopfung und Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen haben oftmals Verdauungsprobleme.
Diese Beobachtungen haben zu intensiver Forschung über die sogenannte Darm-Hirn-Achse geführt. Die Untersuchung dieser Zusammenhänge könnte sowohl Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen als auch Personen mit psychischen Erkrankungen zugutekommen.
Weitere Studien und Erkenntnisse in diesem Bereich gewartet werden mit großer Spannung erwartet, um die genauen Mechanismen und mögliche therapeutische Ansätze besser verstehen zu können.
All das könnte dazu beitragen, neue Wege zur Behandlung von Krankheiten der Psyche zu entwickeln und das Wohlbefinden der Betroffenen zu verbessern.

Wie wirken Psychobiotika?

Probiotika haben komplexe Wirkmechanismen, die auf verschiedene Arten erfolgen können. Sie können die Synthese von Neurotransmittern wie Serotonin fördern, was sich auf unser Verhalten und unsere Stimmung auswirkt. Darüber hinaus können sie die Stressreaktion regulieren, indem sie die übermäßige Freisetzung des Stresshormons Cortisol verhindern. Sie können auch entzündliche Prozesse lindern und das antioxidative Eiweiß Glutathion erhöhen, was möglicherweise dazu beiträgt, Entzündungen vorzubeugen. Die erhöhte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut, die mit entzündlicher Aktivität im Körper in Verbindung gebracht wird, kann durch die Einnahme von Psychobiotika beeinflusst werden.
Aufgrund der Wechselwirkung zwischen dem Verdauungstrakt und dem Zentralnervensystem kann die Behandlung mit psychobiotischen Darmbakterien eine beruhigende und stimmungsaufhellende Wirkung haben, die die Psyche beeinflusst. Außerdem haben Studien gezeigt, dass bestimmte Bakterienkulturen wie Lactobacillus- und Bifidobacterium-Arten den Neurotransmitter GABA produzieren können, dessen Mangel zu erhöhter Angst führen kann. Probiotische Nahrungsergänzungsmittel, die diese Bakterien enthalten, haben Angstsymptome sowohl im Tiermodell als auch bei Menschen mit Reizdarmsyndrom reduzieren können.
Schädliche Darmbakterien hingegen können das zentrale Nervensystem negativ beeinflussen. Zum Beispiel produziert Clostridium difficile Substanzen, die nachweislich Neuronen und möglicherweise auch das endokrine System beeinträchtigen.
Interessanterweise wurde bei Patienten mit Autismus oder Schizophrenie eine erhöhte Konzentration dieses Bakteriums im Verdauungstrakt im Vergleich zu gesunden Menschen festgestellt.

Welche Bakterienkulturen sind besonders effektiv?

Besonders vielversprechend sind Bakterienstämme der Gattungen Lactobacillus und Bifidobakterium, insbesondere die Spezies B. breve, B. longum, L. rhamnosus und L. plantarum.
Diese Bakterienstämme sind in einigen Probiotika-Präparaten enthalten. Bifidobakterien scheinen Entzündungsreaktionen verhindern zu können und können den Tryptophanspiegel im Körper erhöhen.
Tryptophan ist eine Vorstufe des Neurotransmitters Serotonin und ein Mangel daran wird mit depressiven Symptomen in Verbindung gebracht.
Daher kann Tryptophan eine beruhigende Wirkung haben und die Stimmung verbessern.
Wie alle nützlichen Darmbakterien für den Menschen profitieren auch Psychobiotika von Präbiotika, die als Futter für die Bakterien dienen.
Präbiotika können die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut verringern und Entzündungen verhindern, die bei Personen mit depressiven oder ängstlichen Symptomen beobachtet werden.
Aus diesem Grund gelten symbiotische Produkte, eine Kombination aus Pro- und Präbiotika als besonders effektiv.

Präbiotika im Zusammenhang mit Psychobiotika

Präbiotika stehen in einem interessanten Zusammenhang mit Psychobiotika. Studien haben gezeigt, dass Präbiotika positive Effekte auf emotionale und kognitive Prozesse haben können.
Synbiotika, also die Kombination aus Pro- und Präbiotika, könnten daher im Bereich Psychobiotika besonders interessant sein.
So wurde beobachtet, dass Synbiotika den entzündungsfördernden Tumornekrosefaktor TNF-α erheblich reduzieren können, und dieser Effekt hält auch mehrere Monate nach der Behandlung an.
Hier erfährst Du, was genau Präbiotika sind.

Praktische Anwendung - Bereits heute von der Darm-Hirn-Achse profitieren:

Forscher haben in vielen Studien nachweisen können, dass das Mikrobiom nicht nur den Darm, sondern unseren gesamten Körper, einschließlich des Gehirns, beeinflussen kann.
Auch wenn noch nicht alle Wirkungsweisen bereits geklärt wurden, können wir diesen Ansatz bereits jetzt nutzen, um unsere Gesundheit zu verbessern.
Eine gesunde Ernährung mit ausreichend Ballaststoffen und eine Reduzierung von Zucker und raffinierten Kohlenhydraten kann das Wachstum nützlicher Darmbakterien fördern.
Auch regelmäßige Bewegung und Stressmanagement können sich positiv auf das Mikrobiom des Darms auswirken.
Jeder Mensch ist individuell, und was für den einen gut ist, muss nicht zwangsläufig auch für den anderen gut sein. Allerdings gibt es einige allgemeine Empfehlungen, die eine großartige Unterstützung für unser Mikrobiom bieten können:
  • Zufuhr von Ballaststoffen in Lebensmitteln wie Vollkornprodukte, Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Nüsse
  • Fermentierte Lebensmittel wie Joghurt, Sauerkraut, Kimchi oder Kefir konsumieren
  • Einnahme synbiotischer Präparate
  • Auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr achten
  • Stress reduzieren und Entspannungstechniken anwenden
  • Regelmäßige Bewegung und körperliche Aktivität in den Alltag integrieren

Diese Maßnahmen können helfen, das Gleichgewicht im Darmmikrobiom zu fördern und somit auch die Kommunikation zwischen Darm und Gehirn zu unterstützen und damit das Wohlbefinden zu steigern.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass eine gesunde Lebensweise allein nicht ausreicht, um psychische Erkrankungen zu behandeln.
Ist unsere psychische Gesundheit beeinträchtigt, sollte immer professionelle Hilfe von einem Arzt oder Therapeuten in Anspruch genommen werden.

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Studien Psychobiotika

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    Der Artikel dient lediglich der Informationsvermittlung in Bezug auf Probiotika und soll nicht als medizinische Empfehlung oder als Ersatz für professionelle medizinische Beratung oder Behandlung interpretiert werden. Bei psychischen Beschwerden sollte immer ein Ärzt oder Therapeut zu Rat gezogen werden.

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